Und da soll mal jemand sagen, es gäbe keine interessanten Jobs in der Elektrotechnik. 😉
Am 11. März 2014 spielt Timo Boll, der erfolgreichste deutsche Tischtennisprofi, gegen einen Roboter von KUKA Tischtennis.
Ja, Robotor sind genau. Und ja, Robotor mit den richtigen Motoren können auch schnell sein.
Aber so schnell, dass sie gegen einen der weltbesten Tischtennisspieler bestehen können?
Laut Wikipedia: „Beim Tischtennis beträgt die Höchstgeschwindigkeit des Balls etwa 180 km/h. Jedoch ist die Flugzeit des Balles wegen der immer noch hohen Geschwindigkeit und des kurzen Flugweges geringer als bei anderen Sportarten. Sie kann je nach Geschwindigkeit und Abstand der Spieler vom Tisch nur noch 10 bis 30 Hundertstel Sekunden betragen, was sehr kurze verbleibende Reaktionszeiten zur Folge hat.“
Wenn der Roboter also eine Chance hat, dann haben die Jungs und Mädels einen hervorragenden Job gemacht.
Roboterkonstrukteur und –programmierer.
Vielleicht auch ein Job für Dich?
Hier schon einmal das Teaser-Video zum Wettkampf Mensch gegen Maschine.
Die Herausforderung
Aufschlag
Der wichtigste Spielzug und der für Spieler aller Klassen zu retournierende Ball ist der Aufschlag. Ob, schnell oder langsam, über- oder unterschnitten. Die Flugbahn und die Geschwindigkeit des Balles lässt sich von menschlichen Spielern erst sehr spät erkennen. Der Roboter erkennt es wahrscheinlich erst, wenn der Ball schon unterwegs ist und hat nur sehr kurze Zeit, sich darauf einzustellen.
Rotation
Tischtennisspieler können den kleinen Ball beim Schlag in unterschiedliche Rotation versetzen. Neben der eigentlichen Flugbahn muss der Roboter ebenfalls diese Rotation erkennen können.
Überschnitt
Beim Überschnitt, oder Topspin, verläuft die Bewegung von unten hinten nach vorne oben, wobei der Ball im oberen Teil des Schlägerblattes getroffen (angerissen) wird, dem Ball wird eine Vorwärtsrotation verliehen.
Genau genommen muss man hier noch den Vorhand-Topspin und den Rückhand-Topspin unterscheiden. Gerade der frühgenommene Vorhand-Topspin führt zu sehr kurzen Reaktionszeiten, die der Roboter einhalten muss.
Unterschnitt
Beim Unterschnitt wird der Ball in der unteren Hälfte gestreift und erhält so eine rückwärts gerichtete Rotation. Die Flugbahn verlängert sich dadurch. Am Ende der Flugbahn beginnt der Ball jedoch steil zu fallen. Ziel ist es, mit dem Unterschnitt dem Gegner den nächsten Topspin unmöglich oder zumindest sehr schwer zu machen. Die starke Rotation lässt den Ball vom Schläger des Gegners nach unten abspringen. Es kommt hierdurch häufig zu Netzbällen.
Seitenschnitt
Zusätzlich kann der Spieler dem Ball noch einen Spin nach links oder rechts geben. Dies sorgt dafür, dass bei einem gerade retournierten Schlag der Ball eben nicht gerade tzrückfliegt, sondern eine vielleicht unerwünschte Flugbahn nimmt.
Die Herausforderung für den Roboter
Die Herausforderung für den Roboter liegt also nicht nur darin mit der hohen Geschwindigkeit des Balls zurecht zu kommen, der Spin des Balls sorgt für zusätzliche Schwierigkeiten. Und ein Spieler wie Timo Boll weiß wie man den Ball rotieren lässt.
Das Video zum Wettkampf Timo Boll vs. KUKA
Leider gibt noch kein Video zum Wettkampf. Nur dieses Promotion-Video.
Tja, das Tischtennis-Match zwischen der Agilus-Maschine und Timo Boll war leider nur ein Werbegag.
Auf der Facebook-Seite von Kuka heißt es, Kuka wollte damit darstellen, zu was Roboter in Zukunft alles in der Lage sein werden.
So ist es eher eine Anti-Werbung für die Robotortechnologie. Wenn man nichts kann, sollte man lieber den Ball etwas flacher spielen.
Noch peinlicher ist das hier:
Zukunft vs. Gegenwart
Das, was KUKA hier zeigen wollte ist sicher die Zukunft im Tischtennistraining. Ob Hobby- oder Vereinsspieler, man wird künftig sehr erschwinglich jederzeit einen Sparringspartner zur Training im Tischtenniskeller haben.
Die Gegenwart, bzw. die heute bereits verfügbaren (maschinellen) Trainingspartner, sieht noch anderes aus.
Die derzeit verfügbaren Tischtennis-Roboter sind eher Ballmaschinen, die zwar nicht reagieren können, den Ball jedoch auch schon einstellbar mit überschnitten oder unterschnitten zuspielen können, um die eigene Reaktion auf solche Bälle zu trainieren.
Zwei solcher Tischtennis-Roboter gibt es z.B. bei Amazon:
und
Und weiter geht's …
Kaum zu glauben.
KUKA hat die Story nicht einfach klamm und heimlich eingestellt. Aus Marketing-Sicht war es doch eher ein Non-Event und wäre also nicht weiter aufgefallen.
Nein.
Sie machen tatsächlich weiter mit dieser „Story“. Im März soll es wieder ein Video geben.