Bei Arbeiten an elektrischen Anlagen wie beispielsweise der Hausinstallation ist es nicht nur wichtig, die Anlage spannungsfrei zu schalten.
Mindestens ebenso wichtig ist es, verlässlich festzustellen, ob die Anlage anschließend auch tatsächlich spannungsfrei ist.
Am besten VDE-konform mit einem DUSPOL ®-Spannungsprüfer
Prüfen oder Messen
Bei der Hausinstallation ist es häufig zu wissen, ob an einem Anschluss die Betriebsspannung anliegt, die bei Berührung (lebens-)gefährlich werden kann.
Ob die Spannung nun 230V oder 231V beträgt ist in den meisten Fällen nicht wichtig.
Wichtig ist zu prüfen, ob überhaupt eine (nennenswerte) Spannung anliegt.
Oder aber die Spannungsfreiheit festzustellen. Denn nur dann kann an dem Betriebsmittel gearbeitet werden.
Denn elektrische Spannung, vor allem Netzspannung, ist lebensgefährlich!
Die maximale Berührungsspannung darf daher laut Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik in Deutschland 50 V Wechselspannung nicht übersteigen.
Hier erkennt man auch schon den Unterschied zwischen Prüfen und Messen.
Beim Messen wird eine physikalische Größe mit einem Messgerät erfasst und ein Messwert ermittelt.
Beim Messen werden also Messgeräte eingesetzt, die beispielsweise anzeigen, wie hoch die angelegte Spannung ist. Diese genauen Angabe ist bei einer Prüfung nicht nötig.
Ein Messgerät ist also für eine Prüfung nicht notwendig.
Ein einphasiger Spannungsprüfer, manchmal auch einpoliger Spannungsmesser oder einfach nur „Lügenstift“ genannt, bringt hier jedoch keine verlässlichen Ergebnisse.
Bei diesem einphasigen Spannungsprüfern fasst man den Spannungsprüfer an und steckt ihn dann mit der Klinge in die Steckdose.
Ein kleiner für den Menschen ungefährlicher Strom bringt dann eine Glimmlampe zum glimmen.
Nachteile der einphasigen Spannungsprüfer
– Das Glimmen ist besonders in hellen Räumen schlecht zu erkennen
– Ist der Mensch gut gegen Erde isoliert leuchtet der Spannungsprüfer nicht, obwohl eine gefährliche Spannung anliegt.
Daher sind einphasige Spannungsprüfer nicht empfehlenswert. Stattdessen hat der Elektriker einen geeigneten zweiphasigen Spannungsprüfer in seinem Werkzeugkoffer.
Der bekannteste Anbieter von zweiphasigen (zweipoligen) Phasenprüfern ist die Firma Benning.
DUSPOL Spannungsprüfer
Bei einem DUSPOL handelt es sich um einen zweiphasigen Spannungsprüfer. Im Gegensatz zu einem einphasigen Spannungsprüfer steckt hier eben NICHT die Messspitze in die Steckdose und hofft, dass genügend Strom durch das Gerät Richtung Masse fließt, um eine Glimmlampe zum Leuchten zu bringen.
Eine elektrische Spannung könnte man auch mit einem Multimeter feststellen. Ein Multimeter ist ein Messgerät zur Messung von elektrischen Spannungen, Stromstärken, Widerstandswerten, usw. Ein Duspol hat gegenüber dem Multimeter oder anderen Messgeräten aus der Messtechnik jedoch einige Vorteile, die weiter unten beschrieben werden.
Zweiphasige Spannungsprüfung
Ein DUSPOL hat also zwei Anschlüsse, die mit beiden Anschlüssen der Steckdose verbunden werden. Nur so kann zweifelsfrei festgestellt werden, ob zwischen den Anschlüssen ein Potentialunterschied, also eine elektrische Spannung anliegt.
Ein DUSPOL ist nach VDE 0682 zugelassen um Spannungsfreiheit festzustellen und ist somit für den Handwerker das Werkzeug der Wahl.
Wichtige Eigenschaften eines DUSPOLs
Neben dieser Standardaufgabe hat ein DUSPOL noch weitere Eigenschaften. Zum Beispiel:
Sichere Spannungsprüfung bis 1.000 V AC/DC
Zuschaltbarer Lastkreis, Fehlmessungen durch kapazitive und induktive Blindspannungen werden durch bewusste Lastzuschaltung über Drucktaster ausgeschlossen
Bewusste Auslösung eines 30 mA FI-Schutzschalters
Batterieunabhängige Spannungsanzeige ab 50 V AC/DC
Drehfeldrichtungsprüfung im Drehstromnetz
… und weitere Eigenschaften (siehe Video)
Der Duspol im Einsatz – VIDEO von Benning
Einen ersten Überblick findest Du im folgenden Video.
Die wichtigsten Punkte des Videos zusammengefasst
Alle DUSPOL Spannungsprüfer von Benning messen Gleich- und Wechselspannung bis 1000 Volt.
Die digitale Version sogar Gleichspannung bis 1200 Volt.
DUSPOL Spannungsprüfer sind VDE geprüft und einsetzbar in den
Kategorien CAT IV bis 600 Volt und CAT 3 bis 1000 Volt.
Die neuen DUSPOL-Spannungsprüfer sind aufgrund dieser hohen Prüfspannungen in allen Bereichen der erneuerbaren Energien, Photovoltaik, Windkraft und der Elektromobilität einsetzbar, da dort Entspannung größer als 690 Volt üblich sind.
Die Wechselspannung wird per TrueRMS gemessen und über eine LED-Reihe und präzise über das LCD-Display angezeigt
Bei Dunkelheit wie die Hintergrundbeleuchtung automatisch zugeschaltet
Bei Wechselspannung wird die Frequenz angezeigt. Der Frequenzbereich liegt zwischen 15 und 1000 Hertz.
Für Drehstromsysteme ist in geerdeten Systemen eine deutliche Drehfeldanzeige möglich.
Durch das bewusste Betätigen der Drucktaster wie das Netz belastet.
Werden Phase und Schutzleiter kontaktiert und gleichzeitig die Drucktaster betätigt, löst der zugehörige FI-Schutzschalter (RCD) aus.
Berührungsloser Kabelbruchdetektor
Ein Alleinstellungsmerkmal des DUSPOL® digital und DUSPOL® Expert ist der integrierte berührungslose Kabelbruchdetektor zum Detektieren von spannungsführenden Leitungen oder zur einfachen Lokalisierung von Kabelbrüchen. Ohne mit dem Kabel einen elektrischen Kontakt realisieren zu müssen kann so geprüft werden, ob die entsprechende Leitung spannungsführend ist oder nicht.
Spannungsführende Leitungen und Kabelbrüche könen so leicht identifiziert werden.
Die neuen DUSPOL ® Spannungsprüfer von Benning
Im Jahr 2013 brachte Benning eine neue Version der DUSPOL ® Spannungsprüfer auf den Markt.
DUSPOL ® digital (Nachfolger von DUSPOL ® digital LC)
(Benning Duspol digital Spannungs und Durchgangsprüfer, 050263 [Energieklasse A])
DUSPOL ® expert (Nachfolger von DUSPOL ® expert und DUSPOL ® combi)
(Benning Duspol expert Spannungs und Durchgangsprüfer, 050262 [Energieklasse A])
und
DUSPOL ® analog (Nachfolger von DUSPOL ® analog plus, DUSPOL ® 1000 und DUSPOL ® compact).
(Benning Duspol analog Spannungsprüfer, 050261 [Energieklasse A])
Im folgenden eine Gegenüberstellung der neuen Modelle.
Hinweise zur Sicherheit
Spannungsprüfer werden in Messkategorien eingeteilt (CAT I-IV) und unterliegen speziellen Sicherheitsanforderungen nach EN 61243-3 (VDE 0682-401:2011-02).
Ein zweipoliger Spannungsprüfer muss hierbei mindestens der Messmittel-Kategorie III (CAT III) entsprechen.
Niederspannung
Die DUSPO Spannungsprüfer sind also für Niederspannung zugelassen.
Info: Was ist Niederspannung?
Spannungsprüfer für Niederspannung sind in den Normen EN 61243-3 / VDE 0682 Teil 401 festgelegt und sind zweipolig ausgeführt. Spannungsprüfer werden in Niederspannungsnetzen und bei Elektroinstallationen bis 1000 V zum schnellen, sicheren Prüfen eingesetzt. Der genaue Nennspannungsbereich, in dem der Prüfer eingesetzt werden darf, hängt vom Spannungsprüfer ab und ist auf dem Gerät vermerkt, beispielsweise 12–690 V.
Für Hochspannung sind die DUSPOL-Spannungsprüfer also NICHT zugelassen.
Info: Was ist Hochspannung?
Auch für Hochspannung über 1kV gibt es Spannungsprüfer. Spannungsprüfer für in der elektrischen Energietechnik genutzten Wechselspannungen von 1 kV bis 765 kV sind in den Normen IEC 61243-1 und IEC 61243-2 festgelegt. Sie sind typischerweise in Form einer bis zu mehreren Metern langen, elektrisch isolierten Lanze ausgeführt, die zu Prüfzwecken von Hand an die Hochspannungsleiter herangeführt wird. Mittels kapazitiver Spannungsteilung wird optisch und akustisch durch eine in der Lanze angebrachte Prüfschaltung das Vorhandensein der Hochspannung angezeigt. Der Anwendungsbereich dieser Prüfmittel liegt in Hochspannungsanlagen wie Freiluftschaltanlagen, Umspannwerken und im Bereich von Hochspannungslabors.
Anforderungen an die Sicherheit für Spannungsprüfer
•Ein Spannungsprüfer muss gefährliche Spannungen zuverlässig (und unabhängig von EIN / AUS Schalter, eventueller Bereichsvorwahl, oder Batteriezustand) erkennen.
•Der Spannungsprüfer muss einfach und zuverlässig zu bedienen sein, so dass Fehlbedienungen weitestgehend ausgeschlossen sind.
•Durch den Spannungsprüfer darf keine Körperdurchströmung oder Störlichtbogenbildung auftreten (bei bestimmungsgemäßem Gebrauch).
•Die Lastzuschaltung, mit der der Prüfstrom von weniger als 3,5mA auf maximal 200mA erhöht wird, darf nur durch die gleichzeitige Bedienung von 2 Tasten (Bedienung durch beide Hände) erfolgen. So wird verhindert, dass eine unter Spannung liegende Prüfelektrode mit der Hand berührt werden kann
Bedienungsanleitungen
Sollte die Bedienungsanleitung des DUSPOLs verloren gegangen sein, kann man die jeweiligen Anleitungen von der Homepage von Benning herunterladen.
Unter folgendem Link findet man die Bedienungsanleitungen der Prüfgeräte von Benning.
Alternativen zum Duspol – andere Hersteller
Die Firma Benning ist nicht der einzige Hersteller von zweipoligen Spannungsprüfern.
Qualitativ hochwertige Spannungsprüfer bietet auch der Hersteller FLUKEan.
Die Fluke Corporation gehört wie Benning zu den führenden Unternehmen im Bereich Messtechnik.
Fluke Messgeräte werden ebenfalls weltweit von Technikern, Ingenieuren, Elektrikern, Netzwerk- und IT-Spezialisten in der Installation, Instandhaltung und dem Service in Industrie, Energieversorgung, Medizintechnik, Gebäudetechnik und Elektroinstallation, sowie bei der Präzisionsmessung und Qualitätssicherung eingesetzt.
Weitere Alternativen findet man auch beim Anbieter Testboy .
Die Testboy GmbH aus dem niedersächsischen Vechta bietet ebanfalls robuste und professionelle Mess- und Prüfgeräte an.
Die fünf Sicherheitsregeln
Abschließend zur Erinnerung hier noch einmal die fünf Sicherheitsregeln, die dem professionellen Elektriker mittlererweile in Fleisch und Blut übergangen sein sollte.
Die fünf Sicherheitsregeln
1. Freischalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern
3. Spannungsfreiheit feststellen
4. Erden und kurzschließen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken