Aufputz Leitungsverlegung

Bei der Aufputz-Verlegung wird die Leitung entweder direkt mit Nagelschellen oder geschützt durch Kunststoff-Montagehilfsrohre auf der Wand verlegt und in Abzweigdosen verdrahtet. Da die Leitungsverlegung nach Fertigstellung der Installationsarbeiten sichtbar bleibt, sollten die Installationsarbeiten optisch besonders ansprechend durchgeführt werden. Dazu hat man sich nach gängiger Praxis auf einige Grundregeln geeinigt, die zum Teil auch in der DIN VDE festgehalten sind.

Allgemeine Anforderungen bei der Leitungsverlegung Aufputz

  1. Wird die Leitung in Bögen verlegt, müssen beim Biegen minimale Biegeradien eingehalten werden. Der Radius sollte dem Vierfachen des Leitungsdurchmessers entsprechen. Bei Leitungen mit einem Durchmesser größer 8mm wird der Radius auf das Fünf- bis Sechsfache erhöht.
  2. Mehrere Leitungen auf dem gleichen Leitungsweg werden parallel verlegt.
  3. Der Leitungsmantel sollten mindestens 2mm in das Installationsgerät hineinragen.
  4. Bei senkrechter Leitungseinführung sollte die Dichtung am Installationsgerät nach außen gewölbt sein, damit sich auf der Dichtung kein Stauwasser bildet.

Leitungsverlegung mit Nagelclips (Nagelschellen)

Bei der Leitungsverlegung mit Nagelclips oder Abstandsschellen wird die Mantelleitung ohne zusätzlichen mechanischen Schutz auf der Unterlage befestigt. Dabei muss beachtet werden:

  1. Die Nagelclips müssen so befestigt werden, dass sich der Nagel unterhalb der Leitung befindet, damit die Leitung vom Nagel getragen wird. Ausnahmen bilden Leitungen, die auf einem Vorsprung aufliegen und somit nur noch vom Nagelclip fixiert werden müssen.
  2. Die Anordnung der Nagelclips sollte auch bei senkrechter Leitungsverlegung gleichbleiben.
  3. Die Befestigungsabstände zwischen den Nagelschellen und zu den Installationsgeräten (8cm) bzw. den Leitungsbögen (5cm) müssen einheitlich sein. Die Befestigungsabstände bei waagerechter Verlegung (25cm – 40cm) sollten kleiner sein als bei senkrechter Verlegung (40cm – 55cm). Grundsätzlich gilt, je größer der Leitungsdurchmesser, desto kleiner die Befestigungsabstände.
  4. Der Durchmesser der Schelle muss dem Leitungsdurchmesser entsprechen. Bei zu kleinem Schellendurchmesser entsteht eine Bruchstelle in der Kunststoffschelle und die Leitung wird unzulässig gequetscht.

Leitungsverlegung mit Montagehilfsrohr (Isofix-Kunststoff-Stangenrohr)

Durch die Verlegung im Montagerohr (Durchmesser zw. 1,6cm und 5,8cm) ist die Leitung vor mechanischer Beschädigung geschützt, außerdem kann die Montagezeit verringert werden. Die Leitungsbögen werden dabei ohne Rohr ausgeformt. Dabei muss beachtet werden:

  1. Die Befestigungsabstände zwischen den Rohrschellen (<80cm) und zu den Installationsgeräten (<15cm) bzw. den Leitungsbögen (<15cm) müssen einheitlich sein.
  2. Zwischen dem Ende des Montagerohrs und den Installationsgeräten (Verteilerdose, Gerätedose) sollte etwas Platz sein, um die Leitung ohne Quetschungen in die Dose einzuführen.

In dem nachfolgenden Video werden alle Punkte nochmal anschaulich dargestellt und erläutert:

4.4.4 Installationsvorschriften Aufputzinstallation

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