Die Sparwechselschaltung

Eine Sparwechselschaltung ist eine Installationsschaltung, mit der ein Verbraucher von zwei Schaltstellen aus, geschaltet werden kann. Die Sparwechselschaltung unterscheidet sich von einer herkömmlichen Wechselschaltung nur in der Verdrahtung, die Funktion ist identisch. Der Vorteil einer Sparwechselschaltung ergibt sich bei der zusätzlichen Installation einer Steckdose unterhalb der Wechselschalter, außerdem ist man flexibler beim Anschluss des Verbrauchers.

Möchte man den „Spar-Effekt“ verstehen, dann muss man sich mit dem Aufbau der Sparwechselschaltung auseinandersetzen. Wie bei der herkömmlichen Wechselschaltung auch benötigt man dazu zwei Wechselschalter und mindestens einen Verbraucher. Außerdem wird der Spareffekt verdeutlicht indem unterhalb der Wechselschalter jeweils eine Steckdose installiert wird.

Aufbau der Sparwechselschaltung

Entscheidend ist, dass der spannungsführende Außenleiter diesmal nicht nur auf den Fußkontakt des ersten Wechselschalters geführt wird, sondern an jeweils einen Wechselkontakt beider Wechselschalter. Somit liegt bei der Sparwechselschaltung im Gegensatz zur herkömmlichen Wechselschaltung an beiden Wechselschaltern ein Außenleiter mit Dauerspannung. Dieser kann bei der zusätzlichen Installation einer Steckdose unterhalb der Wechselschalter ganz einfach jeweils im Schalter abgegriffen werden. Bei der herkömmlichen Wechselschaltung wäre der Abgriff der Dauerspannung nur im ersten Wechselschalter möglich. Zur Installation einer Steckdose unterhalb des Wechselschalters mit dem „Schalterdraht“ wäre demnach die Verlegung einer zusätzlichen Ader nötig die zunächst zum Schalter und anschließend zur Steckdose weitergeführt würde. Diese zusätzliche Ader spart man bei der Sparwechselschaltung ein, was zur Namensgebung führte.

Zur Fertigstellung der Sparwechselschaltung müssen außerdem die Fußkontakte der beiden Wechselschalter miteinander verbunden werden. Außerdem wird auch der jeweils andere Wechselkontakt der beiden Wechselschalter miteinander verbunden. Dieser Wechselkontakt dient gleichzeitig als „Schalterdraht“ der zum Verbraucher geführt wird. Auch hier bietet sich der Vorteil, dass der Schalterdraht jetzt an beiden Wechselschaltern abgegriffen werden kann. So lassen sich dann Leitungswege einsparen, wenn der Verbraucher näher am ersten als am zweiten Wechselschalter liegt. Zusätzlich benötigt der Verbraucher natürlich noch den Neutralleiteranschluss, der den Stromkreis zurück zur Spannungsquelle schließt. Weitere Verbraucher können dann einfach parallelgeschaltet werden.

Zum Schutz gegen den elektrischen Schlag, muss außerdem der Schutzleiter zu jedem Betriebsmittel mitgeführt werden. Der Anschluss richtet sich nach der Schutzklasse des Betriebsmittels.

Schaltzustände der Sparwechselschaltung

Die Schalter unterbrechen den Stromkreis. Es fließt kein Strom durch die Lampe.

Der linke Schalter verbindet den Fußkontakt mit dem Außenleitser. Der Strom fließt durch den linken Schalter über die Fußkontakte durch den rechten Schalter zur Lampe.

Der rechte Schalter unterbricht den Stromkreis. 

Der linke Schalter verbindet den spannungsführenden Fußkontakt mit der Lampe. Der Strom fließt durch den rechten Schalter über die Fußkontakte durch den linken Schalter zur Lampe.

 

Die Sparwechselschaltung in Aktion

 

Sparwechselschaltung mit Glimmlampen

Sollen beide Wechselschalter als beleuchtete Schalter installiert werden, dann muss die Glimmlampe in den Schaltern jeweils an den Fußkontakt und den Wechselkontakt mit dem Schalterdraht angeschlossen werden. Dazu ist keine weitere Leitungsader am Schalter notwendig.

Sollen beide Wechselschalter als Kontrollwechselschalter ausgeführt werden, dann muss die Glimmlampe an den Wechselkontakt mit dem Schalterdraht und am Neutralleiter angeschlossen werden. Es ist also zusätzlich der Neutralleiter zum Wechselschalter zu führen. Die Glimmlampe ist in diesem Fall parallel zum Verbraucher geschaltet.

Als Fazit lässt sich feststellen, dass eine Sparwechselschaltung einige Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Wechselschaltung mitbringt. Neben der Einsparung einer Ader bei der Installation einer Steckdose unterhalb des „zweiten“ Wechselschalters, kann der Verbraucher an beide Wechselschalter angeschlossen werden. Es reicht also aus, eine fünfadrige Leitung zu beiden Wechselschaltern zu verlegen, um den Anschluss der Wechselschaltung und der Steckdosen unterhalb der Wechselschalter zu realisieren. Außerdem können bei der Sparwechselschaltung beide Wechselschalter als Kontrollwechselschalter ausgeführt werden.

Als Nachteil lässt sich anführen, dass eine Sparwechselschaltung im Gegensatz zur herkömmlichen Wechselschaltung nicht so einfach zur Kreuzschaltung umverdrahtet und so um weitere Schaltstellen ergänzt werden kann.

Im ersten Video zeige ich dir nochmal Schritt für Schritt, wie die Sparwechselschaltung im Installationsplan, im Übersichtsplan und im Stromlaufplan gezeichnet wird.

4.3.4.1 Die Sparwechselschaltung

Im zweiten Video zeige ich dir, wie die Verdrahtung mit echten Wechselschaltern aussieht.

4.3.4.2 Sparwechselschaltung verdrahten

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